Der rund einen Kilometer lange Yamashita-Park (山下公園) liegt direkt am Buchtrand und ist seit Langem so etwas wie die grüne Lunge der Innenstadt. Der Anlass seiner Entstehung ist jedoch kein glücklicher: Er wurde 1930 eröffnet, nachdem der Bauschutt, den das Kantō-Erdbeben von 1923 in der Innenstadt hinterlassen hat, hier in der Bucht entsorgt wurde.
Zur Zeit der amerikanischen Besatzung konnte der Park von der Bevölkerung bis Mitte der 50er Jahre nicht genutzt werden, da sich hier die Unterkünfte für die Besatzer befanden. Heute ist der Park das Herzstück des Promenadennetzes in der Innenstadt. Auf der einen Seite ist er über die ehemalige Hafenbahntrasse mit den Backstein-Lagerhäusern und dem Minato-Mirai-Gebiet verbunden, auf der anderen Seite erreicht man über einen leicht an Antoni Gaudí gemahnenden Hügel und Brücken autofrei das Yamate-Gebiet.
Im Park selbst gibt es einiges zu entdecken, etwa einen indischer Wasserspender oder eine Statue von dem Mädchen mit den roten Schuhen, die von einem Kinderlied aus den 20-er Jahren inspiriert wurde, in dem ein Mädchen einem Ausländer auf sein Schiff folgt und Japan für immer verlässt. In der Mitte des Parks gibt es einen großen Springbrunnen, der von San Diego, der amerikanischen Partnerstadt Yokohamas gestiftet wurde. Ein kühneres und moderneres Monument steht zwischen dem Museumsschiff Hikawa-maru und dem Leuchtturm: Es ist aus vier orangefarbenen Containern zusammengesetzt.
Der Park hat jedoch auch seine stillen Sehenswürdigkeiten: Steht man vor dem Hotel New Grand und blickt zum Museumsschiff Hikawa-maru, dann fällt auf, dass der dazwischen liegende Rosengarten tiefer gelegen ist als der Rest des Parks.
Dieser Teil des Parks liegt vor dem ehemaligen Ausländerviertel. Die Briten, die hier gewohnt haben, haben Mitte des 19. Jahrhunderts einen Ruderclub gegründet und für ihn ein kleines Hafenbecken angelegt — den heutigen Rosengarten. Wenn man genau hinsieht, stellt man fest, dass die Brücke vor der Einfahrt auch noch erhalten ist.
Zuletzt geändert am 03.01.2009
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